Symptome erkennen und die richtige Therapie bei Osteoporose einleiten

In Deutschland sind in etwa sechs Millionen Menschen von Osteoporose betroffen – vor allem Frauen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels, bei der die Dichte, Festigkeit und Qualität der Knochen beeinträchtigt ist. Die Folge ist, dass Knochen leichter porös werden und brechen können. Osteoporose ist tückisch, da sie zunächst ohne Beschwerden verläuft und deshalb lange unbemerkt bleibt. Früherkennung, aber auch präventive Maßnahmen sind daher umso wichtiger.

Symptome und Ursachen der Osteoporose

Wie entsteht Osteoporose?
Unsere Knochen bestehen aus einem Eiweißgerüst, in dem bestimmte Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalzium eingelagert sind. Sie sind wichtig für die Beschaffenheit und sorgen dafür, dass der Knochen hart bleibt. Anders als viele körperliche Prozesse, sind unsere Knochen ständig im Umbau und auch im Erwachsenenalter noch nicht ausgewachsen. Bis zum 35. Lebensjahr werden die Knochen verdichtet, danach folgt ein kontinuierlicher Abbau. Verantwortlich für die Umbauarbeiten am Knochengewebe sind die Osteoblasten (knochenaufbauend) und Osteoklasten (knochenabbauend).

Bei der Erkrankung der Osteoporose nimmt die Dichte der Knochen ab und ihre Qualität verschlechtert sich. Die Konsequenz ist, dass Knochen porös werden und sehr leicht brechen können, oft sogar ohne Sturz oder große Krafteinwirkung. Unter Frauen ist die Erkrankung weiterverbreitet als unter Männern: In Deutschland sind über 60 Prozent der Betroffenen weiblich. Da viele Betroffene lange Zeit nichts von ihrer Erkrankung bemerken, sind Knochenbrüche oftmals das erste Indiz und verursachen erstmals Schmerzen. Und selbst dann wird Osteoporose manchmal nicht sofort erkannt und richtig behandelt.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen Geschlecht und Alter sowie hormonelle Umstellungen. Vorrangig betroffen sind Frauen ab 60 Jahren – bei einer früheren Menopause steigt die Wahrscheinlichkeit zusätzlich.
Weitere Erkrankungen, die Osteoporose begünstigen können, sind:

  • Diabetes Typ 1 und 2
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • rheumatoide Arthritis
  • Parkinson
  • Alzheimer
  • etc.

Wenn bestimmte Medikamente wie beispielsweise Kortison oder Magensäureblocker langfristig eingenommen werden müssen, kann ebenfalls eine höhere Wahrscheinlichkeit bestehen, Osteoporose mitsamt ihrer Folgen zu bekommen.

Die wichtigsten Symptome bei Osteoporose
Der fortschreitende Abbau der Knochendichte und -qualität bei Osteoporose sorgt dafür, dass Knochen sehr leicht brechen können. Bei Betroffenen treten Knochenbrüche meist ohne große Krafteinwirkung auf – man nennt dies auch Spontanfraktur oder Fraktilitätsfraktur. Das Tückische dabei ist, dass im Speziellen Wirbelkörper unbemerkt und ohne Schmerzen brechen können. Erst in weiterer Folge kommt es dann zu anhaltenden Rückenproblemen mit Schmerzen. Für Osteoporose typisch sind auch Brüche des Oberschenkelhalses und am Handgelenk.

Folgende Symptome können ebenfalls ein Indiz für Osteoporose sein:

  • Größenverlust um mehr als vier Zentimeter innerhalb eines Jahres
  • Buckel
  • vorgewölbter Unterbauch (Osteoporosebäuchlein)
  • Hohlkreuz
  • Gewichtsabnahme
  • etc.

Behandlung und Therapie bei Osteoporose

Wie wird Osteoporose diagnostiziert?
Sehr oft ist Osteoporose ein Zufallsbefund, da bei routinemäßigen Röntgen bis dato nicht bemerkte Knochenbrüche festgestellt werden. Gezielt kann die Erkrankung jedoch mit der sogenannten Knochendichtemessung festgestellt werden. Dabei wird mithilfe einer speziellen Röntgenmethode der Mineralsalzgehalt in den Knochen gemessen, was Rückschlüsse auf die Stabilität der Knochen ermöglicht.

Die Messung verläuft folgendermaßen:

  • die Untersuchung dauert in etwa 10 Minuten
  • Strahlen werden durch den Oberschenkelhals oder die Lendenwirbelsäule geleitet
  • das Ergebnis wird als T-Wert angegeben (bei einem Wert zwischen 0 und -1 ist die Knochendichte normal)

Je mehr Strahlen der Knochen durchlässt, desto geringer ist die Knochendichte. Zusätzlich zur Knochendichtemessung gehört immer auch eine Anamnese, eine Laboruntersuchung sowie bildgebende Verfahren und eine körperliche Untersuchung.

Welche sind die Eckpfeiler in der Osteoporose-Therapie?
Grundsätzlich sind in der Therapie von Osteoporose folgende Eckpfeiler vorgesehen:

  • Basistherapie: besteht aus Empfehlungen zur Ernährung, körperlicher Bewegung
  • medikamentöse Therapie

Gut zu wissen: Die Empfehlungen der Basistherapie können auch präventiv eingesetzt werden, um das Risiko, überhaupt an Osteoporose zu erkranken, möglichst gering zu halten.

Ernährung
Sehr wichtig bei Osteoporose ist es auf eine ausreichende Kalziumzufuhr zu achten, nämlich in etwa 1.000 Milligramm täglich. Empfohlen wird der Verzehr von Milchprodukten und Nüssen, aber auch von grünem Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Kiwi etc., da sie besonders viel Kalzium enthalten. Damit das Kalzium vom Körper gut aufgenommen werden kann, ist weiters Vitamin D sehr wichtig.

Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität ist in jeder Lebenssituation wichtig und hat auch für Osteoporose-Betroffene einen enormen Mehrwert im Leben mit ihrer Erkrankung. Trainiert werden sollen idealerweise die Muskelkraft und Koordination, aber auch der Gleichgewichtssinn und die Reaktionsgeschwindigkeit.

Medikamentöse Therapie
Ist die Basistherapie nicht ausreichend, können spezielle Medikamente zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Wirkstoffe, die den Knochenabbau verhindern sollen.

Benötigen Sie noch weitere Informationen zu Osteoporose? Dann kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke – wir nehmen uns Zeit und beraten Sie gerne.

Weitere Artikel

nach oben