Trocken oder schleimig? Hustenarten richtig erkennen

Mann hustet

© New Africa AdobeStock 488404828

Atemwegserkrankungen gehen oft mit Husten einher und betreffen jedes Jahr Millionen von Menschen. Aber nicht alle Personen, die husten, haben Corona oder sind erkältet. Husten tritt bei vielen Erkrankungen auf.

Husten ist wie ein Alarm, den unser Körper auslöst, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Er ist ein häufiges Symptom vieler Krankheiten. Doch welche sind das und wie lassen sich die verschiedenen Hustenarten voneinander unterscheiden? Erfahren Sie hier mehr darüber.

Der Hustenreiz – Was passiert im Körper?

Husten ist ein Schutzmechanismus des Körpers, um die Luftwege von Fremdkörpern, Schleim oder anderen Ablagerungen zu befreien. Er ist ein häufiges Symptom bei Erkrankungen der Atemwege, wie z. B. Erkältung, Bronchitis, Asthma oder Lungenentzündung.

Ein Hustenreflex wird durch Rezeptoren in den Atemwegen ausgelöst, sobald ein Fremdkörper oder eine Irritation zu spüren ist. Diese Signale werden an das Zentralnervensystem weitergeleitet, das daraufhin einen kräftigen Ausstoß von Luft aus den Lungen auslöst, um die Partikel aus den Atemwegen zu entfernen.


Typen von Husten: Unterscheidung zwischen trockenem und produktivem Husten

Schleimig, trocken, Rasselgeräusche – Husten variiert in Lautstärke und Konsistenz. Er kann trocken oder produktiv sein, abhängig davon, ob er von Schleim begleitet wird oder nicht.


Trockener Husten

Bei einem trockenen Husten (nicht produktiv) findet keine Schleim- oder Flüssigkeitsproduktion statt. Ein Reiz im Hals und in den Atemwegen löst Husten aus.

Hier sind einige Anzeichen für einen trockenen Husten zusammengefasst:

  • Kein produktiver Auswurf: Kein Schleim oder andere Partikel werden bei einem trockenen Husten ausgestoßen.
  • Kratziger oder schmerzhafter Hals: Ein trockener Husten kann den Hals kratzen oder schmerzen. Schlucken oder Trinken führen keine Linderung herbei.
  • Häufigkeit: Ein trockener Husten kann häufiger und anhaltender sein als ein produktiver Husten.
  • Keuchendes Atmen: Ein trockener Husten kann manchmal zu keuchendem Atem führen.
  • Reiz in der Brust: Ein trockener Husten kann ein Gefühl von Reiz oder Enge in der Brust verursachen.

Ein trockener Husten ist nicht immer ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung, sollte aber von einem Arzt untersucht werden, wenn er länger als eine Woche andauert.


Wenn der Schleim hochkommt

Ein verschleimter Husten, auch bekannt als produktiver Husten, ist ein Husten, bei dem Schleim, Auswurf oder andere Partikel aus den Atemwegen ausgestoßen werden. Er tritt oft bei Erkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung oder Asthma auf. Ein produktiver Husten kann manchmal schmerzhaft oder beschwerlich sein, unterdrücken sollte man ihn jedoch nicht, da er einen wichtigen Teil des Körper-Heilungsprozesses darstellt.

Ein produktiver Husten ist gekennzeichnet durch:

  • Absonderung von Schleim oder Auswurf
  • klare oder gelbliche Farbe des Auswurfs
  • Erleichterung des Atmens nach dem Husten
  • Verringerung der Hustenintensität nach einigen Tagen

Auch hier gilt, wenn ein verschleimter Husten länger als eine Woche andauert, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu diagnostizieren und eine angemessene Behandlung zu erhalten.


Weitere wichtige Hustenformen

Neben trockenem und produktivem Husten existieren weitere Arten von Husten. Hier sind einige Beispiele:

  • Keuchhusten
  • Asthma-bedingter Husten
  • Reizhusten (z. B. durch Allergie oder Rauch)
  • Psychogener Husten

Psychogener Husten – eine Besonderheit

Bei psychogenem Husten fehlt die medizinische Ursache, stattdessen wird der Husten durch emotionale oder psychische Probleme ausgelöst. Dieser Typ von Husten kann durch Stress, Angst, Depressionen oder andere emotionale Belastungen bedingt sein und ist häufiger bei Menschen mit einer Vorgeschichte von psychischen Störungen.

Psychogener Husten kann zwar die Formen eines organischen Hustens einnehmen, ist wegen des fehlenden medizinischen Auslösers meist schwer zu behandeln. In der Regel ist eine Kombination aus medizinischer und psychotherapeutischer Behandlung erforderlich.


Ursachen von Husten

Es ist wichtig zu beachten, dass Husten durch eine Vielzahl von Ursachen verursacht werden kann.

Die Ursachen für Husten können sein:

  • Atemwegserkrankungen: Husten kann ein Symptom von Erkrankungen wie Asthma, Bronchitis, Lungenentzündung, Keuchhusten oder COPD sein.
  • Allergien: Husten kann auch durch Allergien wie Heuschnupfen, Tierhaare oder Hausstaubmilben ausgelöst werden.
  • Virusinfektionen: Husten kann auch ein Symptom von Virusinfektionen wie Grippe, Erkältung oder COVID-19 sein.
  • Umweltfaktoren: Umweltfaktoren wie Rauch, Staub, Chemikalien oder Luftverschmutzung können Husten auslösen.
  • Refluxkrankheit (GERD): Ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann einen Husten auslösen.
  • Psychische Ursachen: In einigen Fällen kann auch ein psychischer Zustand wie Angstzustände oder Stress zu Husten führen.

Husten ist an sich kein gutes oder schlechtes Symptom. Es ist vielmehr eine automatische Reaktion des Körpers, um die Atemwege frei zu halten. Husten kann jedoch unangenehm sein und die Atemfähigkeit beeinträchtigen. In manchen Fällen kann Husten auch ein Anzeichen für eine unterliegende Erkrankung sein, die behandelt werden muss. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Husten überwachen und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu diagnostizieren und zu behandeln.

Empfehlungen

  1. 1
  2. 2

Weitere Artikel

  • Medikationsanalyse deckt arzneimittelbezogene Probleme auf

    Medikationsanalyse deckt arzneimittelbezogene Probleme auf

    In Beipackzetteln zu Medikamenten sind neben Dosierungen und Nebenwirkungen auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufgeführt. Eine Medikationsanalyse hilft, wenn es unübersichtlich wird.

  • Hautpflege beim Skifahren

    Hautpflege beim Skifahren

    Auf den Skiurlaub freuen sich passionierte Wintersportler wie auf Weihnachten. Vergessen Sie vor lauter Vorfreude aber keinesfalls, dass die Haut vor Kälte, Luft und starker Sonneneinstrahlung geschützt werden muss.

  • Impfung mit Nasenspray

    Impfung mit Nasenspray

    Während der Corona-Pandemie wurden in vorher nie dagewesener Geschwindigkeit neue Impfstoffe entwickelt. Aber neue Impfverfahren befinden sich in der Forschung. Zum Beispiel als Nasenspray.

  • Wissenswertes zur Zeckenimpfung - wem sie hilft und wie sie schützt

    Wissenswertes zur Zeckenimpfung - wem sie hilft und wie sie schützt

    Die durch Zecken übertragene Enzephalitis oder FSME ist eine virale Infektion, die durch Zeckenbisse verursacht wird. Schützen Sie sich mit einer einfachen Impfung vor der unsichtbaren Gefahr durch die Milbentiere.

  • Thymian und Primel bei Erkältung

    Thymian und Primel bei Erkältung

    Eine Erkältung hat jeder hin und wieder. Meistens reichen Ruhe, viel trinken und ein paar klassische Hausmittel aus, um schnell wieder gesund zu werden. Zum Beispiel Thymian und Primel.

  • Wann wird Fieber gefährlich?

    Wann wird Fieber gefährlich?

    Fieber ist eine häufige Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen. Doch warum genau haben wir Fieber? Wann ist es gefährlich? Und was kann ich dagegen tun? Wir haben die Antworten für Sie!

  • Long COVID: eine neue Volkskrankheit

    Long COVID: eine neue Volkskrankheit

    Wenn noch nach Wochen bis Monaten Symptome nach einer Corona-Infektion bestehen, sprechen Mediziner von Long COVID. Ihre Apotheke klärt über die Langzeitfolgen auf und was Sie dagegen unternehmen können. Was ist L

  • Erste Hilfe bei Hyperventilation

    Erste Hilfe bei Hyperventilation

    Wenn eine Person hyperventiliert, bedeutet das, dass sie außergewöhnlich schnell und tief einatmet und dabei zu wenig ausatmet. Obwohl die Betroffenen besonders tief atmen, kann es gleichzeitig zu Atemnot kommen. F